Im Jahr 2023 ist im Untergeschoss des Terapiezentrums Burgau (TZB) ein Raum frei geworden, der sich auch aufgrund der Nähe zum Kühlraum für Verstorbene (Prosektur) als Abschiedsraum eignet. In der Zeit zwischen 11.5.2023 und 15.11.2023 haben das Palliativteam, der Leiter der Haustechnik und Martin Knöferl in enger Absprache mit der Geschäftsführung des TZB die Renovierung und künstlerische Gestaltung dieses Raumes geplant und ausführen lassen, wobei es den Beteiligten wichtig war, den Raum schlicht und harmonisch zu gestalten.
Wie an dem Foto zu erkennen, befindet sich zwischen den Fenstern, die durch mehrere blickdichte Vorhangbahnen „abgedichtet“ sind, ein mit Glasstreifen gestalteter Sonnenkreis. Mit diesem Sonnenkreis kann Verschiedenes verbunden werden: Er steht vielleicht für die Offenheit des Weitergehens des/der Verstorbenen – ein Weitergehen ins Licht? Jede/r Angehörige wird hierzu eigene Assoziationen haben. Vor dem Sonnenkreis befindet sich eine Stele mit einem Kreuz. Diese Stele ist flexibel. Sie kann auf die Seite gestellt werden, so dass auch Angehörige, die dieses Symbol nicht kennen oder damit nichts anfangen können, das Kreuz nicht ständig vor Augen haben müssen.
Im Eingangsbereich vor dem Abschiedsraum hat Martin Knöferl das Holzobjekt „Trauern kann nur, wer liebt“ gestaltet. Einzelne rote Gläser schimmern förmlich durch das Holz. Die Gläser können indirekt beleuchtet werden. Sind sie beleuchtet, ist dies für die Vorbeigehenden ein Zeichen, dass im Augenblick eine Verstorbene/ ein Verstorbener aufgebahrt ist.
Der Abschiedsraum im TZB soll es in erster Linie Angehörigen ermöglichen, würdevoll von Verstorbenen Abschied zu nehmen. Der Raum steht aber auch Mitarbeiter:innen, Patient:innen oder Besucher:innen zum kurzen Verweilen, zum Innehalten zur Verfügung. Er erinnert an die Abschiedlichkeit menschlicher Existenz und hat gerade in einer Einrichtung der neurologischen Rehabilitation, wo diese Abschiedlichkeit oft besonders intensiv empfunden wird, einen wichtigen Platz.
Rückmeldungen von Mitarbeiter:innen im TZB bestätigen, dass die Gestaltung des Abschiedsraum beeindruckend gelungen ist. Für das Palliativteam wurde mit dieser Gestaltung ein wichtiger Schritt in Richtung „Implementierung palliativer Ideen in den Alltag des TZB“ getan.
Für das Palliativteam: Michael Pindl